Ein paar Worte zu meinem Blog...

Dieses Blog ist mein privates Tagebuch. Mein Job ist Hure. Bevor ich mein Blog öffentlich gemacht habe, habe ich es seit 2013 nur für mich geschrieben.

Solltet Ihr hier mit der Erwartung lesen, dass es eine Art Pornoblog ist, muß ich Euch also leider enttäuschen... ;-))

Dafür könnt Ihr virtuell an meinem Leben als Sexdienstleisterin und auch als Privatperson teilhaben, wenn Ihr mögt. Was sicherlich ganz anders ausschaut, als viele sich das vorstellen... mehr dazu könnt Ihr bei „Über mich“ lesen.

Mein aktuelles Thema ist der Ausstieg aus diesem Gewerbe, den ich anstrebe, der sich jedoch aus monetären Gründen nicht so einfach gestaltet, wie man sich das vielleicht vorstellt...

Eure Andrea

Dienstag, 31. Mai 2016

Sehr lesenswerter Artikel über Prostitution...

Ein sehr guter, authentischer Artikel... zieht Euch den mal rein! Dann seht Ihr, dass dieses ganze "SexarbeiterInnen"-Geblubber der Pro Prostitutions-Lobby bullshit ist...

Habe den Artikel vorhin gefunden, und er enthält unheimlich viel von dem, was ich hier auch bereits gebloggt habe, und was man auch in Berichten u.a. von Huschke Mau wiederfindet...

Der Artikel ist so gut, dass ich eigentlich so ziemlich alles zitieren und drauf eingehen möchte. Aber zum einen habe ich gerade nicht die Zeit dazu und zum anderen ist es wirklich viel zu viel, denn der Artikel ist sehr lang - und sehr authentisch!

Aber einige, wenige Stellen möchte ich gerne zitieren, denn auch diese belegen, WIE VIELEN Kolleginnen, die von der vermeintlich "freiwilligen, selbstbestimmten" Art, wie ich z.B., die teilweise immernoch an der Seite der Pro Prostitutions-Lobby stehen, sich selbst lange verleugnen, und irgendwann macht es doch "Klick" und sie realisieren IHRE Situation wirklich... und können sich dann nicht mehr selbst verleugnen... wie gesagt, ich erwähnte es mehrfach, MIR ging es lange Zeit genauso, noch bis vor Kurzem, und ich WEIß, dass es sehr vielen anderen Kolleginnen ebenso ergeht...

Noch vor Kurzem habe ICH SELBST (!) Aussagen gemacht, dass ich Frauen wie Tanja Rahm und Rachel Morane nicht verstehen kann, denn die haben das ja immerhin "freiwillig" gemacht und hätten aussteigen können... für diesen bullshit, den ich da von mir gegeben habe, könnte ich mir jetzt selbst auf die Backen hauen, ehrlich... denn JEDE von uns, die diesen "Job" macht, weiß, was für ein UNSINN das eigentlich ist, bloß weil kein Menschenhändler/grantiger Lude hinter uns steht und die Hand aufhält...

und "wie einfach" [/Ironie off] es ist, "mal eben" auszusteigen, bekommt Ihr z.B. in meinem Blog live und in Farbe mit...


Folgende Zitate sind interessant (ich markiere die Stellen, die mir besonders wichtig erscheinen Rot):
"Prostitution ist nicht das, was uns die BordellbetreiberInnen und die gesamte Sex-Industrie, die die eigentlichen Profite mit der Prostitution machen, glauben machen wollen: Das attraktive Callgirl in gepflegtem Ambiente mit einem gepflegten Mann, der nur eine unverbindliche sexuelle Begegnung sucht, dafür viel bezahlt und sich respektvoll verhält. Von Lust, sexueller Freiheit und Selbstbestimmung, ja Selbstverwirklichung und Empowerment ist von seiten der Prostitutionslobby die Rede. Dieses Bild wird auch von Frauen gestützt, die aktuell in der Prostitution tätig sind, ihr Geld dort verdienen und sich nicht damit auseinandersetzen (wollen oder können), warum sie in der Prostitution sind, warum sie es zulassen, dass fremde Männer in ihren Körper eindringen und wie die Realität für sie wirklich aussieht."
"Die Französin Rosen Hicher verbrachte 22 Jahre in der Prostitution, bevor sie sich der Frage stellte, warum sie in die Prostitution gehen konnte. Sie hatte sich als selbstbestimmt wahrgenommen und viel Geld verdient, sogar ein Buch geschrieben, in dem sie die völlige Liberalisierung der Prostitution forderte . Irgendwann aber fragte sie sich, warum es ihr so leicht fiel, sich zu prostituieren und arbeitete anschließend 10 Jahre lang mit therapeutischer Unterstützung daran, ihre eigene Geschichte aufzudecken: die eines Kindes, dem extreme Gewalt und sexueller Missbrauch angetan worden war."
"Eine weitere dänische Exprostituierte schrieb nach 6 Jahren Prostitution als „Escort-Dame“ und im Bordell einen offenen Brief an alle Abgeordneten ihres Landes, um sie davon zu überzeugen, „Gesetze zu verabschieden, damit es nicht länger erlaubt ist, dass Männer wie du Frauen wie mich kaufen“. Sie schreibt in ihrem Brief „Lieber (potenzieller) Sexkäufer“: „Jeden Tag bin ich ins Bordell gegangen. Es fühlte sich an, als ob es mir Kraft, Selbstvertrauen und Kontrolle gäbe. Ich habe mich darüber gefreut, dass du und die anderen Sexkäufer mich scheinbar schätzten. Damals habe ich für das Recht gekämpft, meinen Körper zu verkaufen. In der Zeitung … wurde ich als glückliche Hure portraitiert. Heute weiß ich, dass ich alles andere als glücklich war. Ich verfluche mich selbst für den Selbstbetrug, den ich mit Perfektion betrieben habe… Es war ein sehr langer harter Kampf, aus der Prostitution auszusteigen. Zu lernen, mich selbst zu spüren und meine Grenzen zu kennen und zu respektieren, ist immer noch schwierig für mich. Diese Überlebensstrategie für mein Leben als Prostituierte hatte ich ja schon als kleines Mädchen gelernt. Dadurch war es mit überhaupt erst möglich, mich zu prostituieren“."
 to be continued...

Hier geht's zum gesamten Artikel: http://www.trauma-and-prostitution.eu/2015/01/23/zur-realitaet-in-der-prostitution-und-ihre-gesellschaftlichen-auswirkungen/

Eure Andrea

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